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Zentrum für Diabetologie Bergedorf
Diabetes Typ 2 tritt meist ab dem 40. Lebensjahr auf. Hierbei besteht ein „relativer Insulinmangel“: Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar Insulin, aber die Körperzellen verlieren ihre Empfindlichkeit für das Hormon (= „Insulinresistenz“). Außerdem ist die Bereitstellung des Insulins gestört. Die Bauchspeicheldrüse versucht den „relativen Insulinmangel“ auszugleichen, indem sie immer mehr Insulin produziert. Die Folge: Der Insulinspiegel steigt deutlich an, doch wegen der Insulinresistenz kann das Insulin weiterhin nicht richtig wirken. Der Blutzuckerspiegel steigt und richtet auf Dauer Schäden im Körper an.
Auslöser eines Diabetes Typ 2 sind drei Komponenten: Eine genetische Vorbelastung, übermäßige Energiezufuhr und zu wenig Bewegung. Hat ein Elternteil Diabetes Typ 2, so ist das Risiko für die Kinder 1,7-fach erhöht im Laufe des Lebens ebenfalls einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln. Haben beide Elternteile einen Diabetes Typ 2, so ist das Risiko für die Kinder sogar 3-fach erhöht. Trifft diese genetische Vorbelastung auf einen ungesunden Lebensstil, manifestiert sich die Erkrankung. Dabei spielen vor allem eine übermäßige Energiezufuhr (zu viel Essen) und ein mangelnder Energieverbrauch (zu wenig Bewegung) eine große Rolle. Es entsteht Übergewicht, oder auch Adipositas (starkes Übergewicht), oft begleitet von erhöhten Blutfettwerten sowie Bluthochdruck.
Zu Beginn der Erkrankung reicht häufig eine Ernährungsumstellung, idealerweise in Kombination mit Bewegung und Gewichtsreduktion aus. Gerade in den ersten Jahren kann eine deutliche Gewichtsreduktion den Krankheitsverlauf um Jahre aufschieben. Reicht eine Umstellung des Lebensstils nicht aus um die Blutzuckerwerte in den Normbereich zu bringen, oder kann der gesunde Lebensstil im Alltag nicht erfolgreich umgesetzt werden, wird der Diabetes Typ 2 mit Tabletten behandelt. Hier gibt es diverse Wirkmechanismen, sodass die Therapie individuell abgestimmt werden kann.
Mit zunehmender Krankheitsdauer wird die Wahrscheinlichkeit für einen „absoluten Insulinmangel“ größer. Die Bauchspeicheldrüse produziert dann nicht mehr ausreichend Insulin, sodass eine Insulin-Therapie notwendig wird.